Wann lohnt es sich eine eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit einzustellen oder ausbilden zu lassen?

Entscheidungshilfen für die Einstellung oder Ausbildung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit

Es gibt verschiedene Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, um zu entscheiden, wann es sinnvoll ist, eine eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) einzustellen oder auszubilden. Hier sind einige wesentliche Aspekte:

  1. Unternehmensgröße und Mitarbeiteranzahl: Je größer das Unternehmen und je mehr Mitarbeiter es hat, desto eher ist es ratsam, eine eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit zu beschäftigen oder auszubilden. Bei einer pauschalen Berechnung mit 150 Monatsstunden kann eine festangestellte Fachkraft für Arbeitssicherheit eine jährliche Betreuungszeit von maximal 1.650 Stunden generieren. Abhängig vom Geschäftsbereich und der Unternehmensgröße kann dies für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern sinnvoll sein. In der Schwerindustrie, wie z.B. im Schiffsbau, kann sich die Beschäftigung einer eigenen Fachkraft für Arbeitssicherheit bereits bei wenigen hundert Mitarbeitern rentieren. Zur Bestimmung der notwendigen Einsatzzeiten der Grundbetreuung ist die WZ-Liste der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) heranzuziehen. Weiter muss die Investition in die Ausbildung berücksichtigt werden. Für die Ausbildung einer internen Sicherheitsfachkraft sind mindestens 15.000€ anzusetzen. 
  2. Gesetzliche Anforderungen: Arbeitsschutzgesetze und -vorschriften variieren je nach Branche und Land. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass das Unternehmen den gesetzlichen Anforderungen entspricht, unabhängig davon, ob die sicherheitstechnische Betreuung intern oder extern erfolgt. Hier sind unter anderem das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die DGUV Vorschrift 2 („Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“) relevant.
  3. Unfallhäufigkeiten und Krankheitsraten: Eine hohe Unfallhäufigkeit oder Krankheitsrate im Unternehmen kann ein Hinweis darauf sein, dass eine spezialisierte Fachkraft benötigt wird, um die Sicherheit zu verbessern. Präventive Maßnahmen müssen langfristig eingeleitet, umgesetzt und kontrolliert werden, um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten.
  4. Kosten-Nutzen-Analyse: Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse sollte durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Einstellung oder Ausbildung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit wirtschaftlich vertretbar ist. Dabei sollten sowohl die direkten als auch die indirekten Kosten und Nutzen berücksichtigt werden.

 

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In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, externe Dienstleister für Arbeitssicherheit zu konsultieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Diese externen Experten können helfen, die spezifischen Anforderungen und Risiken zu bewerten und Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise zu geben. Der genaue Zeitpunkt für die Einstellung oder Ausbildung einer eigenen Fachkraft für Arbeitssicherheit hängt stark von den individuellen Gegebenheiten des Unternehmens ab.

Der unabhängige Einfluss einer externen Fachkraft für Arbeitssicherheit sollte nicht unterschätzt werden. Externe Fachkräfte können oft objektiver agieren und zusätzliche Synergien in verschiedenen Themenbereichen schaffen, wovon der Auftraggeber langfristig profitiert.

Ullertec unterstützt Sie umfassend bei der Berechnung und Entscheidungsfindung, ob eine interne oder externe sicherheitstechnische Betreuung für Ihr Unternehmen sinnvoll und wirtschaftlich ist.