Outsourcing ist längst keine vorübergehende Modeerscheinung mehr, sondern eine bewährte Praxis im Wirtschaftsleben. Viele Unternehmen lagern seit Jahrzehnten verschiedene Bereiche oder
Tätigkeiten an externe Dienstleister aus. Doch ist es auch möglich, den Arbeitsschutz auszulagern? Dieses sensible Gebiet, das die Gesundheit der Mitarbeiter betrifft?
Die Antwort: Ja, Arbeitssicherheit kann ausgelagert werden! Und es kann nicht nur eine kosteneffiziente, sondern manchmal sogar die bessere Lösung sein. In vielen Unternehmen besteht zwar der gute Wille, den Arbeitnehmern bestmöglichen Arbeitsschutz zu bieten, doch häufig scheitert dieser Vorsatz an internen Ressourcen. Die betrieblichen Prozesse sollen kontinuierlich überprüft werden, um optimalen Arbeitsschutz zu gewährleisten – ein oft postulierter Anspruch, der im Unternehmensalltag jedoch häufig in Vergessenheit gerät.
Manchmal haben die Verantwortlichen schlichtweg zu wenig Zeit für all ihre Aufgaben, und der Arbeitsschutz leidet darunter. Oder die zuständigen Mitarbeiter verfügen nicht über das notwendige Wissen, um das komplexe Thema Arbeitssicherheit zielgerichtet zu überwachen und voranzutreiben. Unter solchen Bedingungen besteht die Gefahr, dass selbst mit großem Aufwand und guten Vorsätzen eingeführte Standards für den Arbeitsschutz in Vergessenheit geraten. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Funktion der Sicherheitsfachkraft an ein externes Unternehmen zu übertragen.
Das Outsourcing des Arbeitsschutzes wird künftig wahrscheinlich weiter zunehmen. Dafür sprechen mehrere Faktoren. Der demografische Wandel mit einer zunehmend alternden Belegschaft erhöht den Druck auf Unternehmen beim Thema Arbeitssicherheit. Künftig werden daher immer mehr Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Prävention gefordert. Auch Konzepte für altersgerechtes Arbeiten werden in Zukunft sehr gefragt sein. Zudem steigt die psychische Belastung der Angestellten. Immer größere Arbeitsmengen, die in immer kürzeren Zeiträumen bewältigt werden sollen, fordern ihren Tribut. Dadurch wächst der Druck auf die Arbeitgeber, präventive Maßnahmen einzuführen, um psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout vorzubeugen.
Das Bewusstsein für diese Problematik ist inzwischen in der Gesellschaft weit verbreitet. Diese Sensibilität hat generell zu höheren Ansprüchen der Arbeitnehmer an ihr Unternehmen in puncto Prävention geführt. Immer mehr Beschäftigte erwarten, dass Firmen die Work-Life-Balance stärker berücksichtigen, was dem allgemeinen Gesundheitstrend geschuldet ist. In manchen Segmenten der Wirtschaft macht sich außerdem bereits Fachkräftemangel bemerkbar. Durchdachte Arbeitsschutzkonzepte sind ein Argument, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. All diese Anforderungen werden aller Voraussicht nach in immer weniger Unternehmen nur durch interne Mitarbeiter erfüllt werden können.
Anbieter von Outsourcing-Services für den Arbeitsschutz bieten ihren Kunden in der Regel maßgeschneiderte Konzepte. Dadurch können Firmen genau die Leistungen beziehen, die sie wirklich
benötigen, und auch nur diese bezahlen. Der Aufwand für das Thema Arbeitssicherheit lässt sich so genau kalkulieren und zuordnen. Das Unternehmen kann außerdem auf die Expertise externer
Dienstleister zurückgreifen, die permanent auf dem neuesten Stand bezüglich des Arbeitsschutzes sein müssen.
Ein grundlegender Vorteil kann es auch sein, sich generell eine außenstehende Sicherheitsfachkraft an Bord zu holen.
Der Experte analysiert das Unternehmen mit einem nüchternen, unvoreingenommenen Blick. Die Sicherheitsfachkraft muss keine Rücksicht auf Kollegen nehmen, ist nicht in interne Ränkespiele verwickelt oder in Allianzen verhaftet. Ein erfahrener externer Berater hat zudem bereits Einblick in vielfältige Arbeitssicherheitslösungen gehabt. Er kennt unterschiedliche Ansätze, Verfahren und Systeme und kann seinen Kunden die passende Lösung vorschlagen. Durch diesen Hintergrund wird sich eine externe Sicherheitskraft in der Regel auch bemühen, vorhandene Prozesse beim Kunden kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern. Oftmals akzeptieren Mitarbeiter eines Unternehmens gravierende Veränderungen im Betriebsablauf eher, wenn sie von Externen vorgeschlagen und durchgeführt werden. Outsourcing von Arbeitssicherheit ist bei weitem kein Patentrezept, das für jedes Unternehmen anwendbar ist. Aber es kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Alternative sein, die gründlich in Betracht gezogen werden sollte.